War der NordseeCrash wirklich nur ein Unfall?

Font size+ source: 2025-03-13 04:45:55 I want to comment(0)

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Der Zusammenstoß eines Frachtschiffs mit einem amerikanischen Tanker an der Nordseeküste Englands wirft immer mehr Fragen auf. Neueste Entwicklung: Die englischen Behörden haben den Kapitän (59) des Crash-Frachters festgenommen – er ist Russe! Auch interessant AnzeigeAuch interessant Anzeige ▶︎ In sozialen Netzwerken wird deshalb spekuliert: War der Zusammenstoß wirklich ein Unfall oder vielleicht doch Sabotage? Genährt wird der bislang unbelegte Verdacht auch dadurch, dass der russische Kapitän ausgerechnet ein Tankschiff rammte, das im Auftrag des US-Militärs Kerosin beförderte. Es ist eines von nur zehn Schiffen, das in Krisenzeiten beim Treibstoff-Transport zu amerikanischen Soldaten in Übersee hilft. Jetzt ist es zerstört. Fakt ist aber: Die britischen Behörden sehen bislang keine Hinweise für einen absichtlichen Crash. Jedoch wird in alle Richtungen ermittelt, dem russischen Kapitän wird fahrlässige Tötung vorgeworfen. Eines seiner Crew-Mitglieder wird noch immer vermisst und gilt als tot. Der Kapitän sitzt in Haft, sein Name ist bislang nicht öffentlich bekannt. Auch die „Stena Immaculate“, die im Auftrag des US-Militärs unterwegs war, trug massive Brandschäden davon Foto: Phil Noble/REUTERS Wie kam es zu dem Crash? Der amerikanische Tanker lag rund 16 Kilometer vor der englischen Küste vor Anker. Dann sei das Frachtschiff des russischen Kapitäns „aus heiterem Himmel“ aufgetaucht und habe die „Stena Immaculate“ gerammt, schilderte ein Crew-Mitglied dem Sender „CBS News“. Rätselhaft: Der Tanker hatte seine Koordinaten übermittelt, sei somit eigentlich für alle anderen Schiffe sichtbar gewesen, sagte der Seemann. Dennoch kam es zum Crash, Flammen schlugen hoch. ▶︎ Die „Solong“ habe trotz des Aufpralls nicht sofort angehalten, schilderte das Crew-Mitglied. Es habe sich angefühlt, als sei der Frachter zehn Minuten lang in das Schiff gefahren. Wollte der russische Kapitän maximalen Schaden anrichten? 400 Meter drückte er die „Stena Immaculate“ durchs Meer. Der Zusammenstoß der Schiffe sorgt auf dem Meer für ein Inferno Foto: -/Bartek Śmiałek/AP/dpa Auch Experten rätseln Der Schifffahrtsexperte Abdul Khalique von der Liverpooler John Moores University spricht von einem „sehr seltenen“ Vorfall. Der Frachter des Russen-Kapitäns habe „zahlreiche Gelegenheiten“ verpasst, seinen Kurs vor dem Zusammenprall noch zu ändern. Die „Solong“ soll im Autopilot gefahren sein. Auch der Chef des nahegelegenen Hafens Grimsby East, Martyn Boyers, reagierte ungläubig auf den Zusammenstoß. „Es scheint wirklich ein Rätsel zu sein. Alle Schiffe verfügen heutzutage über hoch entwickelte technische Geräte, um den Kurs zu bestimmen und Hindernisse oder andere Dinge, die sie vermeiden müssen, zu erkennen“, sagte er gegenüber CNN. Lesen Sie auch Tanker-Inferno auf Nordsee: Verhafteter Frachtschiff-Kapitän (59) ist Russe Einen Tag nach der Schiffs-Katastrophe vor der englischen Küste wurde ein Mann verhaftet. Forscher nach GPS-Ausfällen alarmiert: Störsender auf Russen-Schiffen in der Ostsee? Polnische Wissenschaftler fanden in der Ostsee eine methodische Störung des GPS-Signals. Boyers weiter: „Wie konnte das Schiff (die „Solong“) weiter in das ankernde Schiff hineinfahren? Es muss doch mehrere Warnzeichen gegeben haben. Sie müssen in der Lage gewesen sein, es auf dem Radar zu erkennen.“ Rettungsschiffe löschten die Flammen, brachten 32 Menschen von den Schiffen in Sicherheit. Ein Seemann wird noch vermisst. Er gilt inzwischen als tot Foto: Getty Images Droht eine Umweltkatastrophe? Der amerikanische Frachter hatte rund 35 Millionen Liter Kerosin geladen. Mindestens einer der 16 Tanks riss auf, der Inhalt floss ins Meer. Umweltschützer befürchteten deshalb massive Auswirkungen auf die Meeresfauna. Immerhin: Seit dem Zusammenstoß wurden laut britischer Küstenwache keine neuen Verschmutzungen gemeldet. Es scheinen keine weiteren Stoffe ins Meer zu gelangen. In der Seite der „Stena Immaculate“ klafft nach dem Crash ein großes Loch Foto: AP „Wir sind noch nicht ganz aus der Gefahrenzone heraus, aber es sieht langsam so aus, als wäre eine Umweltkatastrophe knapp abgewendet worden“, sagt mittlerweile auch Greenpeace-Mann Paul Johnston. „Wenn ein Containerschiff von der Länge eines Fußballfeldes mit 16 Knoten in der Nähe empfindlicher Naturgebiete einen Tanker mit Tausenden von Tonnen Kerosin rammt, ist das Potenzial für schwere Schäden enorm.“ Die in Hamburg ansässige Reederei Ernst Russ hatte zuvor Berichte dementiert, wonach der US-Tanker mehrere Behälter mit giftigem Natriumcyanid geladen hatte. Die Container seien leer gewesen.

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